Unda da Wata

«Unda da Wata» würde ein Einheimischer unser Motto für Caye Caulker am ehesten beschreiben. Denn auf dieser kleinen Insel dreht sich vieles ums Meer und dessen Bewohner. Sei es bei den Aktivitäten oder beim Essen. So auch bei uns.

Um die kleine Insel zu erreichen, nimmt man das Boot ab Belize City. Wir haben von anderen Reisenden erfahren, dass man beim Radisson Hotel günstig auf einem bewachten Parkplatz das Fahrzeug stehen lassen kann. Und so machen wir es auch. Zwei Stunden später sitzen wir auf der Fähre über das spiegelglatte, türkisfarbene Meer. Die Überfahrt dauert knapp eine Stunde und schon von der Fähre aus sieht man rund herum einfach nur traumhaftes, karibisches Meer. Wir fahren an einigen kleinen, unbewohnten und auch privaten Inseln vorbei, bevor wir die Ostküste von Caye Caulker erreichen. Wenige hundert Meter vor der Insel startet auch schon das Belize Barrier Reef, welches die Inseln vor den Wellen schützt. Man sieht gut wie die Wellen aussen am Riff brechen und auf der geschützten Seite lediglich kleine vom Wind verursachte Wellen entstehen.

Wir haben uns für die vier Tage auf der Insel ein günstiges Hotel gebucht. Es ist wirklich etwas billig, reicht aber völlig aus. Hauptsache es ist sauber und wir haben einen Balkon 😊 Am ersten Tag wollen wir gleich die Insel erkunden und Manuel ist gespannt, ob es noch das ist, was er vor Jahren kennengelernt hat. Vieles ist noch gleich, vieles ist neu und vieles ist auch nicht mehr das, was es mal war. Die karibischen Strände gibt es zwar noch immer, doch leider hat das Seegras auch diese Insel in Mitleidenschaft gezogen. Der weisse Sand befindet sich unter einer dicken braunen Schicht Seegras. Die östliche Seite der Insel ist deshalb nur schlecht zum Baden vom Strand aus geeignet. Zum Glück gibt es aber etliche Stege, die weit ins Wasser rausführen und von welchen man ins warme Wasser springen kann. Wir spazieren über die Insel zum bekannten Split. Hier wurde (gemäss einer Legende) vor Jahren die Insel durch einen Hurrikan in Zwei geteilt. Andere Geschichten besagen, dass die Trennung von Menschenhand gemacht wurde.

Auf der Westseite der Insel gibt es kein Seegras, da dies die geschützte Seite Richtung Festland ist. Wir lassen den Abend am Strand bei einem Hotel ausklingen. Der Strand darf man kostenlos nutzen, und die Strandbar hat preiswerte Drinks. Perfekt! Aber es wird noch besser, denn am Strand gibt es verschiedene Schilder. Einige sagen, dass Stingrays kommen, andere deuten an, dass es Seepferde hat. Bei genauerem Hinsehen entdecken wir tatsächlich mehrere Seepferdchen. In einem abgesperrten Bereich gibt es eine Schutzzone für die Seepferdchen und man kann die kleinen Tiere vom Steg aus beobachten.

Pünktlich um 16:00 Uhr treffen dann tatsächlich auch die Stachelrochen ein. Einige wenige Exemplare kommen an den Strand und sind an unseren Füssen interessiert. Etwas verwirrt, was die genau wollen lassen wir sie an uns anschmiegen. Wenig später wird uns dann klar, was die Rochen wollen. Essen! Zwei Angestellte kommen mit Eimern voller kleiner Fische und füttern die Stingrays. Jetzt geht es so richtig los. Von einigen einzelnen Rochen ist nichts mehr zu sehen. Die Rochen schwimmen ineinander, übereinander und es scheint, als wollen alle einfach nur was von den Fischen abhaben. Sie schwimmen uns immer mehr über die Füsse und versuchen an unseren Zehen zu knabbern. Die Rochen darf man dabei auch streicheln, sei es auf ihren Rücken oder auf dem Bauch. Der Bauch ist richtig glitschig, während der Rücken eher wie Schmirgelpapier ist. Zwei Stunden lang streicheln und füttern wir die Rochen, bis schon fast die Sonne untergeht. Es ist ein einmaliges Erlebnis, obwohl wir Tierfütterungen grundsätzlich nicht unterstützen, schliesslich sind es wilde Tiere. Doch den Stingrays so nah zu kommen ist schon sehr eindrücklich.

Auch am zweiten Tag geniessen wir die Insel in vollen Zügen. Die mehr oder weniger gute Internetverbindung nutzen wir um wieder mal einige Anrufe in die Schweiz zu tätigten. Dabei gibt es für Steffi grosse und mega tolle Neuigkeiten. Sie wird Gotti beim Bebé von Ba und Martin. Überglücklich muss das natürlich gefeiert werden und das geht am besten mit einem Belikin Stout oder einem «Panty Ripper» (Kokosnussrum mit Ananassaft). Danke nochmals Ba und Märtu, wir freuen uns beide mega! 😘

Das Belikin Bier, das lokale Bier ist so eine Sache. Bier in Belize ist sehr teuer und Bier in Belize ist nicht grad das Beste. Das Stout der grössten Biermarke Belikin ist eines der wenigen wirklich geniessbaren. Für uns einen Grund etwas weniger zu trinken, schont nicht nur die Leber, sondern auch das Budget. So viel zum Bier, zurück zur Insel.

Wieder verbringen wir viel Zeit im und am Wasser mit den Rochen. An keinem Tag verpassen wir das Spektakel. Danach lassen wir uns dann jeweils bekochen, wir können ja nicht selbst kochen, da unsere Küche 40 Kilometer auf der anderen Seite des Wassers geparkt ist. Auf Caye Caulker gibt es für uns vor allem Seafood. Fisch, Shrimps oder Conch in den verschiedensten Varianten. Sei es grilliert, am Spiess oder auf kreolische Art. Und immer ist es sehr lecker! Wir hatten etwas bedenken, da uns immer wieder gesagt wurde, dass Belize und insbesondere Caye Caulker so teuer sein wird. Doch bis jetzt hält sich das ziemlich in Grenzen. Klar, etwas teurer als Mexiko ist es, aber trotzdem immer noch bezahlbar.

Wir wollen einen Tag unter Wasser, also «Unda da Wata» verbringen. Tauchgänge in Belize, ja die sind teuer. Die bekannten Atolle, das Lighthouse Atoll und das Turneffe Atoll, liegen da preislich beim doppelten Betrag verglichen mit Mexiko. Vom weltbekannten Blue Hole wollen wir gar nicht erst reden. Das lokale Reef hingegen ist bezahlbar, weshalb wir uns für zwei Tauchgänge im lokalen Reef entscheiden.

Der erste Tauchgang war der Hammer. Das Riff ist, verglichen mit Cozumel, nicht ganz so gross und imposant, aber trotzdem hat es viele Korallen und Fische. Das Highlight aber kommt schon in den ersten Minuten unter Wasser. Drei Delfine schwimmen über unsere Köpfe und drehen ein paar Runden, bevor sie wieder ins Blaue verschwinden. Danach schwimmen wir direkt in eine riesengrosse Loggerhead Schildkröte. So ein Riesending haben wir noch nie gesehen. Krass wie gross die ist und wie die Schildkröte sich nicht vor uns fürchtet. Sie schwimmt gerade weiter auf Manuel zu, und weicht nicht aus. War ja logisch, dass Manuel wieder mal gerammt wird. In Mahahual waren es die Haie, hier die Schildkröte.

Nach dem ersten Tauchgang gehen wir schnorcheln. Kaum im Wasser blicken wir durch die Taucherbrille in die Tiefe und keine zwei Meter unter uns schwimmen Stingrays und dutzende Ammenhaie vorbei. Wir haben nicht gezählt, aber so gegen 30 Haie müssen das sicherlich gewesen sein. Auch Stingrays hat es überall, wohin man sieht. Es ist unglaublich schön und wir könnten ewig im Wasser bleiben.  

Unser Abendprogramm auf Caye Caulker ist eigentlich immer dasselbe. Stingrays ab 16:00 Uhr, Sonnenuntergang um 18:00 Uhr und dann irgendwo lecker essen gehen. Und so machen wir das auch am dritten und vierten Tag unseres Insel-Abenteuers.

Der letzte Tag wollten wir eigentlich noch für einen Ausflug freihalten. Es gibt auf der Insel Touren im Angebot die super sein sollen. Schnorcheln an diversen Spots und mit verschiedenen Tieren. Der einzige Grund, weshalb wir das machen wollten, wäre das Schnorcheln mit den Rochen und den Haien gewesen. Das haben wir aber bereits kostenlos zwischen den Tauchgängen gemacht und so entscheiden wir uns das Geld zu sparen.

So endet unser Inselausflug mit einem weiteren Tag im Wasser, am Hotelpool, am Strand und natürlich in einem feinen Fischrestaurant. Dort lernen wir zwei Amis kennen, die neben uns am Tisch sitzen. Sie haben für ihre ganze Gruppe Drinks (so komische grüne, nicht feine «Lizard Juices») bestellt. Ihre Freunde kommen aber nicht und so erhalten wir ein (wirklich hässliches) Getränk. Steffi schiebt die Kopfschmerzen am nächsten Morgen auf das Getränk. Manuel hat aber eher die «Panty Rippers» im Verdacht – von Steffi’s neuem Lieblingsdrink kann sie nämlich nicht die Hände lassen!

Ob Kopfschmerzen hin oder her, wir müssen auf die Fähre. Diese bringt uns pünktlich um 10:30 Uhr wieder ans Festland. Und wir freuen uns nach vier Tagen im unbequemen Hotelbett wieder auf unsere Luxusbude inklusive Saunatemperaturen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert