Pretty freezing in the Rockies

Wir lassen die erste Hälfte des Icefields Parkways hinter uns. Der Parkway erstreckt sich über die beiden Nationalpärke Jasper und Banff. Vor uns liegt der zweite Teil, der Banff Nationalpark. Banff liegt höher als Jasper und hat dementsprechend noch mehr Schnee. Leider ist vieles noch wegen Lawinengefahr gesperrt und diverse Campgrounds sind wegen zu viel Schnee oder Wasser geschlossen.

Wir fahren bis zum Peyto Lake, hier hat man einen super Ausblick auf die Rockies und den Peyto See der weit unten in schönem Blau erstrahlt. Auf dem Parkplatz sind noch meterhohe Schneewände und nur ein Bruchteil des gesamten Parkplatzes ist geöffnet. Der Weg zum Aussichtspunkt ist noch immer eisig, dreckig und zum Teil sehr rutschig. Trotzdem wagen sich viele Touristen in weissen Turnschuhen oder Flipflops auf den Weg… Wir ziehen die Wanderschuhe an und müssen dementsprechend unzählige Male überholen 😊

Wenige Kilometer weiter fahren wir einen weiteren See an. Der Bow Lake, hier gibt es eine Wanderung zum Bow Glacier, beziehungsweise zu den Wasserfällen, die vom Gletscher runterfallen. Bei superschönem und warmem Wetter starten wir die Wanderung entlang dem noch gefrorenen Bow Lake. Etwa auf halbem Weg beginnt dann der Aufstieg, sowie auch der Wetterumschwung. Es beginnt in Strömen zu regnen, fast schon zu schneien. Wir ziehen es aber durch und wandern weiter bis zu den Fällen und werden dann wieder mit Sonne belohnt.

Ganz in der Nähe übernachten wir auf dem Mosquito Creek Campground, direkt am Fluss mit Sicht auf die Berge. Am nächsten Tag soll es gemäss Wetterbericht sonnig werden. Ganz euphorisch werweissen wir, ob wir uns den Wecker auf 5 Uhr stellen sollen, um den Sonnenaufgang am Moraine Lake zu sehen. Wir entscheiden uns dagegen, beziehungsweise das ganze 2 Stunden später zu machen und hoffen dann noch einen Parkplatz zu erwischen. Da soll es jeweils bereits um 6 Uhr morgens voll sein. Zum Glück haben wir uns so entschieden, denn am Morgen ist von der Sonne weit und breit nichts zu sehen. Wir fahren trotzdem hin und finden den Moraine Lake in dichtem Nebel vor. Der Ausblick ist trotzdem schön und richtig mystisch. Der Vorteil, Parkplätze hat es mehr als genug.

Da wir nun schon in Lake Louise sind, wollen wir auch diesen See gerne sehen. Hier ist der Parkplatz aber schon überfüllt und wir werden weggeschickt. Wir studieren die Karte und entscheiden uns für den Johnston Canyon und die Wanderung zu den Ink Pots. Der Johnston Canyon ist die kanadische Variante der Aareschlucht. Ein schöner Weg über Brücken durch den Canyon zu zwei Wasserfällen. Ganz hinten geht die Wanderung dann weiter steil auf den Berg zu den Ink Pots. Kaltwasser-Quellen, die aus dem Boden sprudeln und kugelrunde Pools in knalligen blauen Farben produzieren.

Mittlerweile sind sogar die Wolken verschwunden und die Sonne scheint. Auf dem Rückweg versuchen wir nochmals unser Glück beim Moraine Lake und wir haben wieder Glück. Obwohl der Parkplatz gemäss Anzeigetafeln voll ist, hat es noch diverse Plätze. Nun sehen wir den See auch noch in voller Pracht bei Sonnenschein, mit dem schönen Bergpanorama im Hintergrund.

Zurück auf dem Campground, müssen wir mit Schrecken feststellen, dass jemand anderes auf unserer reservierten Campsite ist. Die Campgrounds hier sind «first come, first serve» und man heftet jeweils einen Zettel mit check-in und check-out Datum an den Pfosten. Natürlich haben wir das am Morgen gemacht, wir waren ja gestern schon da. Angeblich hat das jemand entfernt… Zum Glück ist der Campground noch nicht voll und wir finden einen anderen Platz.

Wie erwartet stellen wir am Morgen fest, dass wir die Sonne wohl für die nächsten Tage nicht zu Gesicht bekommen. Es regnet zwar noch nicht, aber alle Zeichen deuten auf Regen hin. Wir fahren nochmals zum Lake Louise und heute finden wir problemlos einen Parkplatz. Wir erklimmen den Berg nahe dem grossen Hotel zum Lake Agnes Tea House. Oben angekommen gönnen wir uns eine heisse Schoggi und machen uns dann auf den Weg zum Viewpoint auf der anderen Seeseite. Die Farben des Lake Louise sind wirklich einmalig schön. Vom Ufer aus dunkel-grün bis blau und von oben knalliges hellblau und das sogar ohne Sonne!

Es beginnt zu regnen. Und es regnet weiter. Es regnet in Strömen und es hört nicht mehr auf. Wir erreichen Banff und wissen nicht so recht was wir machen sollen. Wir würden gerne noch einige Wanderungen in der Region machen – aber bei diesem Wetter? Wir fahren erstmal zu einem Campground – dem Two Jack Lake. Vielleicht ist es das Wetter, aber der Campingplatz ist nach all den tollen, wilden Campsites eine ziemliche Enttäuschung. Egal, wir schlafen ja nur hier und immerhin hat es warme Duschen.

Im Städtchen von Banff machen wir die Touri-Shops unsicher. Danach die Brauereien, Baren und Restaurants. Sozusagen ein kleiner, spontaner Pub-Crawl 😊 Bei diesem Wetter bleibt einem ja auch nicht viel anderes übrig. Zur Feier des Tages verwöhnen wir uns im Steakhouse und gehen mit vollen Bäuchen wieder auf den halb gefluteten Campground zurück.

Es regnet weiter. Schlechtwetterprogram in Banff ist angesagt, was so viel heisst wie Hot Springs! Banff hat die höchstgelegenen Hot Springs in den Rockies. Wir fahren hin, und wärmen uns auf. Steffi ist letzte Nacht fast verfroren – obwohl wir Lenny richtig eingeheizt haben und Manuel schon fast zu warm hatte. Nun sind auch ihre empfindlichen Zehen wieder aufgewärmt und wir machen Banff ein zweites Mal unsicher. Das ähnliche Programm wie gestern, nur heute starten wir in der Distillery und anstelle von Rips gibt es Burger😊

Uns gefällt es sehr gut in Banff, nur das Wetter macht das ganze etwas unangenehm, zumindest für unsere Lebern 😉 Einige Grad wärmer oder wenigstens kein Niederschlag würden schon helfen. Wir fahren am nächsten Tag weiter, durch das Tal, umgeben von frisch gezuckerten Bergen.

Wir verlassen Banff und auch Alberta und fahren nach British Columbia – in den Yoho Nationalpark. Jedoch kommen wir nicht weit. Einige Kilometer weiter stecken wir fest… Fortsetzung folgt.

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