Birthday Party in Moab

Moab ist unser nächstes und voraussichtlich letztes Ziel in Utah, im Staat der roten Steine und Heimat vieler Mormonen. Wir möchten in einigen Tagen, wenn die Geburtstagskerzen angezündet werden (oder für Steffi eher die Prosecco Korken knallen), auf einem schönen Platz schlafen, wo wir den Tag geniessen können und nicht viel unternehmen werden. Wir hoffen, genau dies in der Region Moab zu finden.

Auf dem Weg nach Moab fahren wir auf einem Scenic Byway, der UT-12, durch die Mitte des Staates. Von der felsigen, roten Gegend rund um den Bryce Canyon ist bald nichts mehr zu sehen und wir befinden uns inmitten eines herbstlich goldenen Espenwaldes. Der Herbst ist auch hier definitiv angekommen. Erstes Zwischenziel ist der Capitol Reef Nationalpark, durch welchen unsere Route uns sowieso führt. Der Capitol Reef ist der am wenigsten besuchte und unbekannteste der 5 Nationalpärke in Utah. Nach den beiden stark besuchten Parks Zion und Bryce, fühlt es sich auch wirklich so an. Wir machen hier einige Wanderungen. Wir wandern zu der Natural Bridge oder erklimmen die Felsen zum Cassidy Arch, welcher nach dem berühmtberüchtigten Posträuber Butch Cassidy benannt wurde. Butch soll sich hier in den Canyons vor den Behörden versteckt haben.

Die Fahrt nach Moab führt uns weiter in Richtung Norden und wir nehmen einen Stellplatz ins Visier, der schön unter einigen Klippen liegt und nur ein kleiner Umweg ist. Dort angekommen sind wir etwas geschockt, wie auch einige andere Vans, die nicht genau wissen, ob sie hier schlafen sollen und umkehren. Es ist schon spät, die Sonne ist bereits tief am Horizont und wir sind zu müde, um einen anderen Platz zu suchen. Also entscheiden wir uns hier, unter Hunderten von verrückten Einheimischen zu schlafen. Verrückt, weil es hier so gar nicht unser Ding ist. Jeder hat mehrere Motorräder, ATV’s und andere Offroad-Fahrzeug dabei. Kinder, die zu klein sind um darauf sitzen zu können, fahren mit den Dingern kreuz und quer über die Hügel und alles ist staubig. Wir fragen uns, wieso sich die Leute selber nicht daran stören, wenn der ganze Platz mit Staub eingenebelt ist?! Wir hinterfragen das Ganze nicht weiter und gehen früh schlafen. Wir hoffen so, morgen noch bevor das Offroadfahren wieder losgeht, hier weg zu sein.

Wir fahren nach Moab und erreichen den Ort vor dem Mittag. Wir wollen gleich mal sehen, ob es noch möglich ist in den Arches Nationalpark reinzukommen. Von anderen Reisenden haben wir erfahren, dass der Park jeweils so überlaufen ist, dass der Eingang zu ist und man in einigen Stunden wieder kommen soll. Und so ist es auch tatsächlich: «Come back in 3 to 5 hours» steht auf einer grossen Leuchtanzeige. Das haben wir erwartet, denn zudem ist Wochenende. Wir versuchen es deshalb mit einem State Park der ganz in der Nähe ist. Der Dead Horse Point State Park ist eines von unzähligen Mountainbike Paradiesen rund um Moab. Da wir unsere Bikes nicht dabeihaben, belassen wir es beim Wandern und laufen einmal rund um den Dead Horse Point. Die Wanderung führt vom Visitor Center am östlichen Rim des Canyons entlang zum Aussichtspunkt und dann am westlichen Rand wieder zurück ins Visitor Center.

Direkt neben dem State Park befindet sich ein weiterer Nationalpark. Ihr seht, die Region Moab hat einiges zu bieten. Wir übernachten wenige Kilometer vor dem Eingang zum Canyonlands Nationalpark und fahren am Morgenfrüh direkt in den Park. Heute ist der erste Tag seit langem an dem es wieder etwas kälter, bewölkt und sehr windig ist. Eigentlich zur Abwechslung mal wieder angenehm. Denn auch im Canyonlands sind die Temperaturen ansonsten ziemlich hoch. Wir fahren die diversen Aussichtspunkte an und machen einige kleinere Wanderungen. Der Mesa Arch, gibt uns einen Vorgeschmack für den Arches Nationalpark, die Aussichtspunkte auf dem Rim erinnern uns etwas an den Grand Canyon und die Wanderung zum Upheaval Dome erinnert eher an einen Vulkan. Ist aber kein Vulkan. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob es ein kollabierter Salzsee oder ein Meteoritenkrater ist. Uns gefällt es im Park, da es verhältnismässig wenig Besucher hat, die Aussicht aber grandios ist.

Zurück in Moab fahren wir in ein Seitental dem Colorado River entlang. Das Ufer des Flusses ist ein grosses Erholungsgebiet mit Mountainbike Trails, Bootstouren auf dem Fluss und auch diversen einfachen Campgrounds. Für unseren Geburtstag wollen wir uns hier einen Platz sichern, damit wir gemütlich den Arches Nationalpark geniessen können und am Abend den Stress nicht haben, noch einen Platz suchen zu müssen. Im Hal Canyon Campground haben wir Glück und es hat noch einen Platz frei, genau richtig für uns, mit Sicht und Zugang zum (eiskalten) Colorado River. Perfekt, wir reservieren für drei Tage und fahren dann aber gleich nochmal nach Moab. Wir haben nämlich Lust auf Fleisch und es soll ein Restaurant geben, welches hervorragende Rips serviert: das Spitfire Smokehouse. Obwohl Steffi nur das Half Rack nimmt, ist ihr danach vom zu vielen Essen richtig übel. Stellt euch mal vor, wie es Manuel mit dem ganzen Rack geht 😊 Heute schlafen wir wieder mal im Foodkoma ein.

Das Wochenende ist vorbei und wir wollen nun in den Arches Nationalpark. Damit wir auch noch reinkommen, bevor der Park voll ist, fahren wir noch bei Dunkelheit los. Und es klappt, wir kommen rein, ohne eine Minute anzustehen. Wir machen gleich am Morgen die Wanderung zum Delicate Arch, dem berühmtesten Arch des Nationalparkes. Die 5 Kilometer gehen zwar stetig aufwärts, dank den noch kühlen Temperaturen am Morgen ist es aber ein gemütlicher Spaziergang.

Wie es der Name sagt, sind die wichtigsten Highlights des Nationalparkes diverse Arches (Bögen), welche jeweils von der Strasse aus oder nach einer kurzen Wanderung zu bestaunen sind. Vom Delicate Arch geht es weiter zum Sanddune Arch, zum Broken Arch, Tunnel Arch, Pinetree Arch, Landscape Arch, Skyline Arch, Double Arch und dem Turret Arch. Als wäre das noch nicht genug gibt es auch noch zwei Steinbögen, die aber Windows genannt werden. Wir könnten hier wohl noch viele weitere Arches besuchen, uns reicht es aber langsam. Auf dem Weg zurück zum Ausgang des Nationalparkes fahren wir noch am Balanced Rock vorbei. Einem Stein, der aussieht als würde er auf dem Stein darunter balancieren.

Der nächste Tag bricht an und wir geniessen unseren Geburtstag in vollen Zügen, hauptsächlich beim Essen und Trinken, Sönnelen und einigen Runden Rummy (Steffi hat heute keine Chance oder lässt sie Manuel einfach wegen des Geburtstages gewinnen?). Das Highlight des Tages ist unser Abendessen. Wir machen Pizza und stossen mit einem feinen Rotwein an.😊 Prost und auf uns.

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