Bergluft und karibische Brise

Der Grenzübergang von Costa Rica war easy. 10 Minuten und wir sind raus aus Costa Rica. Eine halbe Stunde und wir sind drin in Panama.

Unsere erste Mission in Panama: Manuel braucht ein neues Smartphone. Das alte Ding hat noch in Costa Rica den Geist aufgegeben. In der ersten grösseren Stadt namens David werden wir schnell fündig und sind froh wieder erreichbar zu sein und vor allem auch wieder eine einigermassen gute Kamera zu haben. Ja, unsere Fotos haben wir mehrheitlich mit dem Telefon gemacht 🙂

Wie ihr ja wisst, sind unsere Tage in Zentralamerika gezählt. In weniger als vier Wochen verpacken wir Lenny in einen Container. Und ganz ehrlich, wir freuen uns darauf! Wir haben die Hitze und die Feuchtigkeit langsam satt. Um dem Klima bereits jetzt etwas zu entfliehen, fahren wir nach Boquete. Boquete liegt nur eine halbe Stunde von David entfernt in den Bergen. Der Temperaturunterschied ist aber über 15°C und wir sind froh wieder mal lange Hosen auszupacken. So können endlich die ganzen verschwitzten Kleider mal in die Wäsche, während wir uns ein Bier gönnen.

Boquete liegt am Fusse des Vulkan Barú. Die mehrstündige Wanderung auf den Vulkan lassen wir aber sein. Das Wetter spielt nicht ganz mit und wir haben keinen Bock auf die lange Wanderung. Wir machen eine Kürzere, den Pipeline Trail. Doch wie bereits in Costa Rica, kostet hier alles etwas. Am Ende der 5 Kilometer Wanderung steht eine Frau und verlangt 10 Dollar. Eigentlich wollten wir noch 5 Kilometer anhängen und eine Wanderung zu drei Wasserfällen machen. Doch als wir sehen das dies noch weitere 20 Dollar kosten würde, nein danke! Wir gehen mit diesem Geld lieber in die Brauerei 🙂

Über die Berge fahren wir quer durchs Land und erreichen erneut die andere Küste. Wir sind zurück in der Karibik und fahren zu einem der Hotspots Panamas. Bocas del Toro! Wir freuen uns auf die nächsten Inseln und übernachten kurz vor der Fähre ein letztes Mal in Lenny, bevor wir rüber schippern. Lenny lassen wir auf dem Festland, denn wir wollen verschiedene Inseln erkunden und das machen wir besser mit dem Boot.

Mit dem Wassertaxi erreichen wir Bocas Town, wo wir die ersten zwei Nächte bei Marco übernachten. Marco ist ein lustiger Franzose (oder Französisch Kanadier, das wissen wir gar nicht so genau), der das BarrBra BnB führt. Uns gefällt es auf Anhieb sehr und wir geniessen die ersten Tage beim «nichts machen», auf dem Deck sonnen und in der Hängematte schlafen. Wir nutzen die Zeit, um online wieder auf den neusten Stand zu kommen. Zudem haben wir auch erfahren, dass wir nach unserer Rückkehr nicht mehr homeless sind. Wir haben die Zusage zu einer Wohnung erhalten und natürlich muss das gebührend gefeiert werden.

Wir fahren mit dem Wassertaxi zu einer Nachbarinsel, Bastimento. Hier gibt es keinen Verkehr und allgemein eigentlich nicht viel mehr als ein paar Hotels und Restaurants. Am Red Frog Beach quartieren wir uns in einem Hostel mitten im Dschungel ein. Hier geht es auch gleich weiter mit dem «nicht viel machen». Wir chillen am Strand, am Pool, lesen und trinken Bier. Der Name Red Frog kommt nicht von ungefähr, es hüpfen unzählige kleine rote Frösche durchs Hostel. Die zwei Tage vergehen wie im Nu. Da es uns auf Bocas so gefällt, wollen wir noch ein bisschen bleiben. Wir fragen bei Marco nach, ob er ein Zimmer frei hat.

Zurück bei Marco auf der Isla Cólon werden wir mit einem Begrüssungsbierli willkommen zurück geheissen. Da unser Zimmer noch nicht ready ist, hängen wir es in der Hängematte über dem Wasser. Doch schon wenig später frieren wir uns so richtig den Allerwertesten ab. Und das, obwohl es wahrscheinlich noch immer um die 25°C sind. Wir sind uns den heutigen Wind einfach nicht mehr gewohnt. Um uns aufzuwärmen, genehmigen wir uns ein feines Glas Wein. Typisch Franzose, Marco hat immer einen guten Tropfen bereit. Neben dem Wein ist ausserdem auch das Frühstück hier der Hammer. Im Zimmerpreis inbegriffen zaubert Marco jeden Morgen ein köstliches Frühstück auf den Tisch. Ob Pancakes, French Toast mit Maracuja oder Omelette mit Käse… ein weiterer Grund warum wir hier zwei Nächte verlängert haben.

Am letzten Tag auf Bocas wollen wir den bekannten Starfish Beach besuchen. Mit dem Bus geht es eine gute Stunde auf einer schlammigen Strasse quer über die Insel. In Boca del Drago (hier kam Kolumbus auf seiner letzten Reise durch) schlendern wir dem Strand entlang und durch den Wald bis wir einige Kilometer weiter den Seesterne-Strand erreichen. Keine zwei Minuten später erreicht uns auch die Regenfront. Zeit für ein Picknick im geschützten Unterstand des geschlossenen Restaurants. Mit einem Schwumm zwischen den Seesternen beenden wir unseren Besuch und laufen zurück nach Drago und mit dem Bus zurück nach Bocas Town zu fahren.

Am Abend erreicht ein alter Bekannter die Insel. Wir treffen Heinz in einem Restaurant für einen Teller voller Lobsterschwänze und ein paar Bier. Ein paar Bier zu viel, wie sich dann am nächsten Morgen herausstellen wird…

Das war unsere letzte Nacht auf Bocas. Ein letztes Traumfrühstück vom Franzosen und wir nehmen die Lancha zurück ans Festland, wo hoffentlich Lenny unbeschadet zwischen Containern voller Bananen auf uns wartet.

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