Whale of a time!

Frühmorgens klingelt der Wecker auf dem Walmart Parkplatz. Wir haben die erste Fähre am Morgen um 7 Uhr nach Vancouver Island gebucht. Weshalb so früh? Weil diese Fähre halb so teuer ist und wir dann noch den ganzen Tag zum Entdecken der Insel haben 😊 Zum Glück gibt’s gleich neben dem Walmart noch einen Tim Hortons, unser Stamm-Kaffeeladen sozusagen. Mit heissem Kaffee und frisch aufgebackenem Muffin geht’s zum Terminal und keine Stunde später schippert die Fähre in Richtung Insel.

Wir haben uns vorgenommen, gleich zu Beginn die Butchart Gardens anzuschauen und danach entlang der Küste bis in die Region Nanaimo zu fahren. Der Garten haben wir dann aber kurzerhand ausgelassen, da der Eintritt 80 Dollar kostet. 80 Dollar für einen Spaziergang durch den Garten? Hmm, so begeistert von Blumen sind wir dann doch nicht und sparen das Geld lieber für einen Tauchgang 😊

Wir fahren Richtung Norden und erreichen Nanaimo bereits gegen Mittag. Passt perfekt, denn in Coombs gibt es einen Markt, der feine Leckereien verkauft. Der Markt ist zwar bekannt für die Ziegen, die auf dem Dach rumlaufen, wir interessieren uns eher für das Fleisch, den Käse und die Süssigkeiten. Mit einer feinen italienischen Salami, einem höhlengereiften kaltbacher Gruyer und australischen TimTams spazieren wir sehr zufrieden aus dem Markt.

Wir wollen in der Region bleiben, denn für morgen planen wir einen Ausflug aufs Wasser. Wir fahren in den Little Qualicum Falls Regional Park und schauen, ob es da noch einen Platz für uns zum Schlafen hat. Und ja, es hat noch ein paar und wir dürfen uns den schönsten Platz aussuchen. Kostenlos und trotzdem an einem schönen Platz zu schlafen ist auf der Insel eher etwas schwierig. Im Cameron Lake erfrischen wir uns und verbringen die letzten Sonnenstunden, bevor sie hinter den Bergen langsam runtergeht. Zurück auf dem Campground feiern wir den 1. August mit dem restlichen Bier aus Alaska, Rindssteak und Broccolisalat. Als Dessert gönnen wir uns ein TimTam und einen feinen Grappa von der Hochzeit von Ba und Martin.

Am Mittag des nächsten Tages müssen wir in Parksville bei Ocean Ecoventures sein. Es geht auf eine Fahrt im Speedboat durch die Salische See, auf die Suche nach Walen – und vor allem auf die Suche nach Orkas. Wir sehen schon bald verschiedene Adler, Seals und in der Ferne dann auch schon die ersten Blasfontänen von Buckelwalen. Wir nähern uns den Walen und es ist unbeschreiblich… Die 15 Meter langen Tiere tauchen keine 5 Meter neben unserem kleinen Boot auf. Gigantisch wie gross die sind. Und dann kommt der Funkspruch. Das zweite Boot von Ocean Ecoventures hat eine Orka-Familie gesichtet. Eine Mutter mit ihren drei Kindern, eines davon erst 18 Monate alt.

Die Orkas sind auf der Jagd nach einem Harbour Seal. Beziehungsweise Sie haben den Seal bereits, sind aber noch mit Fressen beschäftigt. Sie springen herum, klatschen mit den Flossen aufs Wasser und tauchen direkt unter unserem Boot durch. Manuel würde am liebsten gleich die Taucherbrille aufsetzen und hinterher springen. Steffi kann ihn aber davon überzeugen, doch noch etwas bei uns zu bleiben 😊 Wir verbringen gut 4 Stunden mit den Tieren und sind gegen Abend wieder an Land.

Die Westküste von Vancouver Island ist das Surfer Paradies. Die Küste zwischen Ucluelet und Tofino ist besonders beliebt. Hier befindet sich auch der Pacific Rim Nationalpark. Leider ist das Wetter heute nicht so toll und es ist ziemlich kalt. Also gar kein Strandwetter. Die nächsten Tage sehen wieder besser aus, der Besuch der schönen Strände ist also noch nicht abgeschrieben.

Tatsächlich scheint am Morgen wieder die Sonne und wir starten den Tag mit einem Spaziergang der Küste und dem schönen Wald in Ucluelet entlang. Danach fahren wir wieder zu den Stränden Tofinos und geniessen die Sonne und Manuel sogar das kalte Meer. Mit vollem Magen (Seafood bei Big Daddy’s Fish Fry in Tofino ist sehr zu empfehlen) und gebräunter (leicht geröteter) Haut, verlassen wir am späteren Nachmittag Tofino.

Die Küste bei Port Renfrew ist bekannt für den Juan de Fuca Marine Trail, der sich 50 Kilometer entlang der wunderschönen Küste schlängelt. Man kann auch gut einzelne Etappen der Wanderung machen und genau das haben wir vor. Wir laufen an den Botanical Beach wo wir unzählige Muscheln entdecken. Da es Ebbe ist, kann man auf den Felsen laufen und in den Gezeitentümpeln diverse Unterwasserlebewesen wie Seeigel, Krebse und Fische anschauen. Eine zweite Wanderung machen wir beim Mystic Beach. Eine wunderschöne Wanderung durch den Regenwald, über eine Hängebrücke, runter zum Strand. Ein schöner, wenn auch etwas überlaufener, Strand mit Felswänden, an welchen Frischwasser wie eine Dusche runterrieselt.

Für heute Nacht haben wir einen super schönen Stellplatz gefunden. Den Jordan River Stellplatz, haben wir bereits am Morgen früh angefahren und hatten Glück, dass gerade jemand den Platz verliess. Denn hier heisst es First Come, First Serve und wir haben das Glück, dass wir einen Platz direkt am Meer bekommen. Die Aussicht von unserem Platz ist unglaublich schön. Wir bekommen sogar Besuch von einem neugierigen Seehund und in der Ferne können wir Wale sehen. Wow! Das Wetter ist super und wir sehen am Horizont die Olympic Halbinsel der USA.

Die Tage auf Vancouver Island sind gezählt und heute Abend geht unsere Fähre zurück ans Festland. Doch zuvor wollen wir noch die grösste Stadt der Insel und zudem Hauptstadt von British Columbia anschauen: Victoria. Die eher kleinere Stadt liegt in einer Bucht im Süden und hat einen schönen Hafen. Man kann alles gut zu Fuss erkunden. Wir parkierten am Hafen und 10 Minuten später sind wir mitten im zweitältesten Chinatown Nordamerikas. Zu Fuss machen wir uns dann auf in Richtung Parlamentsgebäude und zur Fisherman’s Wharf. Einem Wohnquartier das auf dem Wasser gebaut ist. Zum Abschluss dieses tollen Tages gibt es Fischtacos mit lokal gebrautem Inselbier.

Wir haben die letzte Fähre am Abend gebucht. Wiederum weil die einfach halb so teuer ist. Guter Nebeneffekt: wir geniessen einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Insel, die uns sooo sehr gefallen hat. Wir freuen uns zwar auf das was als Nächstes kommt, trotzdem gehen wir nur ungern. Denn es heisst nicht nur Abschied von Vancouver Island zu nehmen, sondern auch Goodbye Kanada.

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