Today is Rodeo-Day!

Wir fahren in einen Vorort von Edmonton, in die Kleinstadt Leduc. Hier findet zurzeit das Black Gold Rodeo statt. Zwei Wochen voller Rahmenprogramm, von Amateur-Rodeo über Umzüge, Kilbi, Gewerbeausstellungen, Tanzabenden oder Konzerten bis zum Highlight: dem Profi-Rodeo. Dafür haben wir uns online Tickets für den Samstagabend gesichert. Zum Glück, denn die Tickets an der Abendkasse sind bereits früh weg und die Arena komplett ausverkauft. Das Rodeo kann seit drei Jahren das erste Mal wieder durchgeführt werden, deshalb der grosse Ansturm.

Bereits um 10 Uhr morgens sind wir in Leduc. Eines der Highlights vom heutigen Samstag ist der Umzug durch das Städtchen. Wir platzieren uns am Strassenrand und sind etwas überrascht, dass die Einheimischen mit Wolldecken, Campingstühlen, Kühlboxen und jeglichem Schnickschnack auftauchen. Wie lange soll das denn gehen?! Wir nehmen mit dem Trottoir vorlieb und warten gespannt auf die die ersten Nummern des Umzuges. Der Beginn macht ein Polizeiauto mit Blaulicht und Sirenen. Was dann alles folgt ist schwer zu beschreiben. Als Luzerner sind wir uns ja einiges von unseren Fasnachtsumzügen gewohnt, aber diese Beiträge sind zum Teil dann doch schon sehr speziell. Eine Mischung aus Fasnachtsumzug, Wahlkampfpropaganda der Lokalpolitiker und Werbung von verschiedenen Unternehmen. Zudem werden auch die Feuerwehrautos und der Abschleppdienst präsentiert. Die Vereine und sonstige komische Gruppen laufen ebenfalls mit. Die Cheerleader und die Karate-Kids präsentieren ihre Kunststücke. Das Highlight für uns sind die Al Shamal Shriners. Ältere Herren auf einem Anhänger, die ein Xylophon-Konzert geben und von ihren Vereinskollegen in Mini LKW’s begleitet werden. Nach gut einer Stunde ist das ganze vorbei. Also für was nun die Campingstühle und das ganze Equipment gebraucht wurde bleibt uns ein Rätsel.

Für uns geht es weiter zum Rodeo-Gelände. Die «Fair» ist sowas wie die Chilbi bei uns zu Hause einfach etwas grösser. Wir lassen die Achterbahnen sein, obwohl Steffi schon etwas Mühe hat dem Spuckschloss zu widerstehen. 😉 Wir verpflegen uns bei verschiedenen Foodtrucks mit leckeren Sachen und essen mal wieder viel zu viel.

Im Gebäude neben der Rodeo-Halle findets eine Gewerbeausstellung statt. Ziemlich spassig, da uns von Ziegeln fürs Dach bis zu Massagestühlen allerlei für uns Unbrauchbares präsentiert wird. Wir sind schnell durch und bleiben nur bei den Ständen mit «Probiererlis» etwas länger stehen. Um wieder Platz für das Abendessen zu schaffen, machen wir einen Spaziergang durch den angrenzenden Park. Hier befindet sich auch der Aussenstall der ganzen Tiere, welche beim Rodeo einen Einsatz haben. Von den herzigen Kälbli bis zu den grossen Stieren, welche nur durch einen einfachen Zaun von uns getrennt sind.

Um 17:30 ist Türöffnung und typisch schweizerisch gehen wir eine halbe Stunde zu früh, um auch nichts zu verpassen. Doch die Kanadier sind anscheinend auch sehr pünktlich, denn die Schlange vor dem Eingang ist schon ziemlich lang. Die Arena füllt sich tatsächlich bis auf den letzten Platz. Nach der Begrüssung durch den Rodeo-Clown geht es endlich los. Heute finden 7 verschiedene Rodeo-Disziplinen statt. Gestartet wird mit klassischem Rodeo auf dem Pferd mit Sattel und anschliessend dasselbe ohne Sattel. Dann kommen die Kälbli an die Reihe. Die Armen werden losgelassen und müssen dann schnellstmöglich mit dem Lasso eingefangen werden. Danach kommt eine Disziplin mit Rindern. Ein Cowboy muss ein losgelassenes Rind vom Pferd stürzend einfangen und zu Boden ringen. Das Ganze sieht zum Teil ziemlich brutal aus. Es beruhigt uns aber, dass alle bis auf die letzte Disziplin mit den grossen Stieren, tatsächlich aus dem Arbeitsalltag der Cowboys entstanden sind. Auch die Frauen haben eine Disziplin, das Barrel Racing. Hier geht es darum möglichst schnell mit dem Pferd um drei Fässer zu reiten. Und läck, schnell sind sie…

Zum Schluss kommt dann das Bullen-Rodeo. Hier reiten, oder besser versuchen sich die Cowboys auf einem Stier festzuhalten, während dieser wie wild herumbuckelt. Wir amüsieren uns 2 Stunden hervorragend und sind beindruckt von den Fähigkeiten der Cowboys und Cowgirls. Als krönender Abschluss gönnen wir uns natürlich nochmals etwas zu Essen, wir haben uns schon gut der Kultur der Kanadier angepasst 😉

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