Sunrise Paradise

Schweren Herzens haben wir uns vom Yellowstone verabschiedet. Aber die Trauer hält nicht lange an, denn kaum raus aus dem Park, fahren wir schon in den nächsten. Der Grand Teton Nationalpark ist keine 10 Kilometer vom Ausgang des Yellowstones entfernt.

Der dichte Nebel wird immer weniger und nach einigen Kilometer Fahrt gegen Süden erstrahlt der blaue Himmel und die ersten Gipfel der Teton Bergkette kommen in Sicht. Die Bergkette ist bekannt für die malerischen Gipfel die schon vielen Fotografen und auch Malern als Sujet dienten. Dass die Berge das Highlight des Parkes sind, merkt man auch an den vielen Viewpoints. Es gibt wirklich alle 5 Minuten wieder einen Aussichtspunkt auf die Bergkette, immer mit anderen Perspektiven oder etwas anderen Sujets im Vordergrund. Mal mit See, dann mit Fluss, Wald oder historischen Gebäuden. Es hört sich jetzt an als sei es immer etwa dasselbe – ist es auch, aber trotzdem ist der Anblick wirklich bei jedem Stopp wieder atemberaubend schön.

Der Nationalpark ist relativ klein und er grenzt direkt an den Bridger-Teton National Forest. Die National Forests werden vom Landwirtschaftsdepartement betrieben und in diesen Wäldern gibt es diverse Campsites die man kostenlos nutzen darf. Es gilt wer zuerst da ist, der darf den Spot für sich behalten. Wir haben Glück und finden einen Platz mit Sicht auf die komplette Bergkette. Zwar nicht in der vordersten Reihe, da hat sich schon der ein oder andere Dauercamper breit gemacht, dafür aber mit etwas mehr Privatsphäre. 

Wie gesagt sind die Tetons bekannt für ihre Photogenität. Und diese ist morgenfrüh zum Sonnenaufgang besonders gut. Wir sind uns das frühe Aufstehen ja bereits vom Yellowstone gewöhnt und so machen wir es auch hier. Wir besuchen am ersten Morgen die Schwabacher Landing. Hier ist der «Herr Schwabach» ein Deutscher Einwanderer mal angekommen und hat hier seine Farm gegründet – zumindest so lautet die Legende. Hier gibt es einen kleinen Bach, in welchem sich die Berge besonders schön spiegeln, sobald die Sonne die Berge erleuchtet. Wunderschön und noch wunderschöner wird es dann als eine Elchfamilie auftaucht 😊

Weitere Highlights im Park sind die vielen Seen, welche man umwandern kann. Das passt uns hervorragend und wir unternehmen eine Wanderung um den Jenny Lake. Den Nachmittag verbringen wir hauptsächlich mit Abkühlen im frischen, aber wunderschönen Bergsee String Lake.

Unsere zweite Nacht im Grand Teton fängt sehr stürmisch an. Kaum haben wir zu Abend gegessen fängt der Wind an und hört nicht mehr auf. Es windet abartig, beginnt zu regnen – Weltuntergangsstimmung. Am Horizont sehen wir aber wieder etwas Sonne durchblicken, welche die Berge wieder so richtig imposant aussehen lässt. Der Sturm dauert aber die ganze Nacht an und hält uns auch davon ab wieder für den Sonnenaufgang rauszugehen, es regnet nämlich noch in Strömen. Wir entscheiden uns alles einen Tag zu verschieben und den Regen auszusitzen. Der ist zum Glück zur normalen Aufstehzeit dann auch wirklich durch und wir verbringen den Tag wieder mit Wandern und Bädelen.

Unser letzter Morgen im Grand Teton widmen wir uns wieder dem Sonnenaufgang, diesmal von der Oxbow Bend, einem weiteren schönen Spot mit einem Fluss, der die Berge spiegelt.

Wir fahren wieder in Richtung Küste, verlassen Wyoming und sind zurück in Idaho. Auf dem Weg zurück an die Küste machen wir nochmals einige Stopps. Idaho Falls wird unser Wäsche-Dusche-Einkauf Stopp. Beim Crater of the Moon National Monument bestaunen wir die unwirkliche Landschaft, getrocknete Lawa-Formationen die hunderte von Jahren alt sind und wirklich wie eine Landschaft auf dem Mond anmuten. Anschliessend nehmen wir die malerische Route, nicht den Highway. Wir fahren durch das Sun Valley zu den Sawtooth Mountains, den kleinen Geschwistern der Tetons. Auch schön, aber die Tetons haben uns doch noch etwas besser gefallen. Schon bald haben wir auch Idaho wieder durchquert und befinden uns nun in Oregon. Unser erstes Ziel in Oregon sind die Painted Hills. Die rot und gelb gefärbten Hügel, sind Überbleibsel eines steinzeitlichen Urwaldes. Je nach damaligen Bodenbeschaffung hat sich die Erde rötlich oder eben gelblich gefärbt.

In der Ferne sehen wir die ersten hohen Vulkane der Westküste. Wir fahren an den Rand eines schneebedeckten Vulkanes, dem Mount Hood. Hier übernachten wir nochmals, bevor wir uns ins Getümmel der nächsten Grossstadt begeben: Portland. Und wir können euch jetzt schon sagen, Portland is hot!

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