California dreaming

Zurück an der Kalifornischen Küste erwartet uns als erstes die charmante Kleinstadt Santa Barbara. Etwa 150 Kilometer nördlich von Los Angeles gelegen, merkt man den Einfluss der nahen Millionenstadt schon ein wenig: viel Verkehr und viele Menschen. Das sind wir uns nach den Wochen im Inland nicht mehr so gewohnt. Dennoch freuen wir uns sehr auf Santa Barbara.

Wir erreichen die Stadt an einem Dienstagabend. Steffi erinnert sich, dass vor 6 Jahren jeweils Taco Tuesday im Restaurant El Paseo in der Innenstadt war. Wir checken das mal aus und tatsächlich, dem ist immer noch so. All-you-can-eat-Tacos zum Spottpreis 😊 Yaay!

Santa Barbara ist ein Paradies zum Surfen und dementsprechend ist auch der Vibe. In der Innenstadt reihen sich Surfshops, Restaurants, Pubs und Bars aneinander. Genau unser Ding. Die zentrale Strasse, die von Downtown bis an den Pier geht, ist teilweise für den Verkehr gesperrt und die Restaurants haben auf der Strasse ihre Tische aufgestellt. Wir erkunden die Innenstadt, den Pier und natürlich auch den schier endlosen Strand. Leider ist es aber sehr windig und am Strand wird man regelrecht mit Sand paniert. Lenny entkommt nur haarscharf den vielen Palmblättern, die von den Meterhohen Palmen runterfallen.

Wir übernachten in Santa Barbara etwas ausserhalb auf den Hügeln vor der Stadt. Durch enge Wohnquartiere geht es den steilen Hügel hoch und irgendwo weit oben, beim Start eines Mountainbike Trails verbringen wir zwei Nächte mit Sicht auf die Lichter Santa Barbaras. Wir haben bereits etwas Bammel, dass Übernachtungsplätze wie diesen nicht mehr ganz so einfach zu finden sein werden in der Region LA. Von anderen Reisenden haben wir von Raubüberfällen keine Hundert Meter vom Van entfernt gehört. Das klingt jetzt nicht so spassig und wir brauchen etwas entspannenden Schlaf, das kommt ja mit dem Alter, zudem haben wir viel vor in der Stadt der Engel. Aber der Reihe nach.

Die Innenstadt von Los Angeles steht nicht auf unserem Reiseplan. Dafür aber diverse Orte und Attraktionen rundherum. Als erstes fahren wir der Küste entlang nach Malibu. Den Ort kennt man sicher als Wohnort der Schönen und Reichen Amerikas sowie als Heimat von Mitch und C.J. aus Baywatch. Ausserdem stehen hier die berühmten Häuser, die bei Flut regelrecht unterschwemmt werden. Aus diesem Grund erkunden wir diese bei Ebbe, aber auch jetzt kommen die Wellen bedrohlich nah an die Häuser. Hier steht übrigens auch das Haus aus der Serie «Two and a half man».

Weiter entlang der Küste gelangen wir nach Santa Monica. Hier steht der weltbekannte Pier, mit dem historischen Vergnügungspark. Der kilometerweite Sandstrand von Santa Monica zieht sich bis weit nach Venice, einem Stadtteil, der bereits zu LA gehört. Es kommt sogar ein bisschen Baywatch-Feeling auf 😊 Wir mieten Velos. Die Promenade von Santa Monica bis nach Venice ist super für Fussgänger, Skater oder eben Velofahrer ausgebaut. Wir radeln die paar Kilometer nach Venice und erkunden die lebendige Promenade von Venice. Hier gibt es alles, von Rappern die ihre selbstgebrannten CD’s verteilen bis selbsternannte Heiler die irgendwas aus deiner Hand lesen wollen. Was natürlich zu Venice gehört, sind die Muskelprotze (oder auch nicht) die am Muscle Beach ihre Muskeln aufpumpen und die Skater die in der grossen Anlage Olies und Kickflips üben. Hier hat Arnold Schwarzenegger jahrelang seine Muskeln perfektioniert.

Wie schon befürchtet, ist es schwierig in dieser Gegend zu übernachten. Deshalb fahren wir wieder etwas aus dem Getümmel raus, in den noblen Vorort Calabasas, vor allem bekannt als die Heimat der Kardashians. Wir haben hier wieder mal einen Campingplatz in einem State Park gebucht, einen der wenigen in der Region LA der für Normalsterbliche bezahlbar ist.😊

Der nächste Tag in LA heisst für uns Game Day! Heute geht’s nach Downtown, in die Crypto.com Arena. Heimat der LA Lakers, einem der beiden NBA Basketball Teams der Stadt. Sie spielen gegen die Cleveland Cavaliers. Die Stimmung ist wie so oft bei amerikanischen Sportveranstaltungen einmalig, laut und durchgeknallt. Obwohl das Heimteam mit 100:114 verliert, geniessen wir den Tag in vollen Zügen!

Für die nächsten zwei Tage meldet der Wetterbericht nur eines: Regen, und zwar viel Regen. Für uns aber nicht so tragisch, denn wir warten noch auf eine Sendung aus der Schweiz. Das heisst wir müssen sowieso noch etwas in dieser Region bleiben und nutzen die zwei regnerischen Tage zum Kaffeetrinken, Einkaufen, Waschen, und was man auch sonst so macht bei strömendem Regen. Mit Glück konnten wir am zweiten Regentag nach San Diego flüchten, denn rund um unseren Campground stehen Feuerwehrautos, die Wasser von den Strassen abpumpen. Alles ist geflutet und Hänge rutschen ab, scheint als sei Kalifornien nicht für mehrere Tage anhaltenden Regen vorbereitet.

In San Diego machen wir einen Ausflug in den Zoo. Etwas, dass schon lange auf Steffis Wunschliste steht, denn der San Diego Zoo ist bekannt für seine grosse Vielfalt an Tieren und wird weltweit als besten Zoo gewertet. Ausserdem schwärmen ja auch die Tiere aus dem Film «Madagaskar» vom Zoo in Saan Dii eeegoooo! 😉 Der Zoo ist aber nicht die einzige Attraktion der Region, wir fahren wieder hoch nach LA. Besser gesagt nach Hollywood! Hier warten die Universal Studios auf uns. Wer noch nie da war, in den Universalstudios steht ein Vergnügungspark mit diversen Achterbahnen und diversen themenbezogenen Attraktionen zu den Filmen. Es gibt zum Beispiel das Hogwarts Schloss aus Harry Potter, Moo’s Taverne aus den Simpsons oder den Jungle mit Dinosauriern aus Jurassic Park. Zudem kann man eine Studio Tour durch das Areal der Studios machen und man kriegt Einblicke in die echten Film-Sets.

In Hollywood gibt es natürlich noch diverse andere Highlights, die man sehen muss. Das mit dem grössten Wiedererkennungswert ist der Hollywood-Schriftzug auf den Hügeln über der Stadt. Wir fahren zum Griffith Observatorium von welchem man eine gute Sicht auf den legendären Schriftzug, aber auch über die ganze Stadt hat. Zudem gibt es hier diverse Wanderwege, welche einem etwas näher an die grossen weissen Buchstaben bringen sollen. Wir machen einen kurzen Spaziergang auf einen höher gelegenen Aussichtspunkt, lassen es dann aber auch gut sein. Wir wollen nämlich den Tag nutzen, um noch weitere Sehenswürdigkeiten in Hollywood zu erkunden.

Vorerst geht es aber in die Nachbarstadt Beverly Hills. Es geht nicht lange und vor uns, neben uns und hinter uns fahren fast nur noch Ferrari, Lamborghini und Rolls Royce. Beverly Hills ist der Inbegriff von Luxus. In der Strasse «Rodeo Drive» steht neben dem Gucci Laden, der Prada Shop dann Louis Vuitton, und etliche weitere sauteure Läden, die wir nicht mal kennen. In Beverly Hills haben wir aber noch ein weiteres Ziel. Es gibt hier ein Restaurant, welches vor einigen Jahren von Deutschen Auswanderern eröffnet wurde, und zwar einen Döner-Laden! Nach über 6 Monaten gibt es endlich wieder einen Kebab, Manuels Augen glänzen 😊

Zurück in Hollywood erkunden wir natürlich auch noch den Walk of Fame. Hier haben etliche Stars, sei es Musik, Film, Comedy oder sonstige Unterhaltungsbranche einen Stern mit ihrem Namen erhalten, der in den Bordstein einbetoniert wurde. Zudem steht hier das Chinese Theater, welches bekannt für die vielen Hand- und Schuhabdrücke von Promis ist. Wir spazieren die Strasse einmal hoch, und einmal runter und werden dabei von etlichen Wannabe-Stars umzingelt. Sänger, Tänzer, Künstler, die es noch nicht ganz bis nach oben geschafft haben. In Hollywood sind sie schon mal, mal schauen, ob es vielleicht der eine oder andere noch zu einem Stern im Boden schafft.

Unsere Zeit im Grossraum LA/San Diego ist schon bald zu Ende. Wir freuen uns, denn Mexiko ist endlich in absehbarer Nähe. Das Paket aus der Schweiz sollte morgen abholbereit sein. Nun fehlen nur noch ein paar Formalitäten und Dokumente, damit auch der Grenzübergang reibungslos klappt.

Bevor wir die Region jedoch verlassen, haben wir noch ein Highlight, dass wir seit 3 Monaten versuchen irgendwo und irgendwie aus unserer Todo-Liste zu streichen. Jedes Mal hat es entweder mit den Terminen nicht geklappt, das Wetter hat nicht mitgespielt, oder die Preise waren unbezahlbar hoch. Jetzt aber ist es so weit und wir gehen an ein American Football Spiel!

Sunday ist Game Day! Wir fahren nach Inglewood, zum SoFi Stadium, dem «Rams House»! Die Heimat der Los Angeles Rams. Super Bowl Sieger von 2021. Wir schauen uns das Spiel der Rams gegen die Arizona Cardinals an. Ein Football Game ist aber viel mehr als einfach nur ein Football Game. Vor dem Stadion startet schon am Morgenfrüh die Party. Musik so laut, dass es schon fast schmerzt, Alkohol fliesst in Strömen und die Leute sind nicht mehr zu bremsen. Das Stadion ist riesig, und wir haben natürlich eher günstige Tickets gekauft. Zwar sind wir ziemlich weit oben, haben aber eine super Sicht auf das ganze Spielfeld. Unser Team, die Rams, verlieren zwar 17:27. Aber halb so schlimm, das Erlebnis war einfach nur top!

So, jetzt heisst es aber endgültig Bye Amerika, Hola México! Und was als nächstes kommt, könnt ihr euch ja denken… TACOOOOOS! 😀

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