Bye bye Europe

Am 10. April 2022 ging es endlich los! Seit gefühlt einer Ewigkeit warten wir auf diesen Tag. Mit der Fahrt nach Hamburg startet auch unsere Reise. Wir werden zwar beide nach der Abgabe von Lenny noch bis Ende April arbeiten, aber jetzt gibt es kein Zurück mehr.

Das Wetter macht dem April alle Ehre und wir haben auf unserer Fahrt nach Hamburg von Schnee bis Sonnenschein alles Mögliche. Auf fast leeren Autobahnen kommen wir gut voran und übernachten nördlich von Hannover. So haben wir noch einen ganzen Tag, um das schöne Wetter zu geniessen. Wir entscheiden uns diesen in der Lüneburger Heide, genauer gesagt im Pietzmoor, zu verbringen und wandern einen Teil des Heidschnuckenweges. Zudem erkunden wir die bereits in Hamburg gelegene Fischbecker Heide. Der erste Sonnenbrand inklusive.

Bevor wir Lenny am Hafen in Hamburg abgeben und er auf grosse Reise geht, übernachten wir die letzte Nacht in Hamburg, an der Bunthauser Spitze. Hier trennen sich die Norder- und Süderelbe.

Für die Verschiffung muss das Fahrzeug «blickleer» sein. Das heisst, alles muss in Schubladen verstaut werden. Auch das Handschuhfach müssen wir leeren. Das soll uns davor schützen, während der Überfahrt ungebetenen Besuch und in Halifax keine bösen Überraschungen zu bekommen. Fingers crossed, dass alles klappt. Damit auf Hoher See und bei starkem Wellengang auch alles an seinem Platz bleibt, befestigen wir die Matratze mit Spannseilen fest am Boden. Uns wurde mitgeteilt, dass es auf dem Schiff vergleichbar mit einer kurvenreichen Passstrasse zu und her gehen kann.

Um nicht negativ aufzufallen und ein kostspieliges Putzen in Kanada zu vermeiden, entscheiden wir uns für eine Autowäsche. Der Vogeldreck, in Hamburg hat es wirklich viele nervige Möwen, und der letzte Rest des Saharastaubes muss weg. Auf Grund der Maul- und Klauenseuche wird in Kanada der Unterboden sehr genau kontrolliert. Ist dieser zu stark verschmutzt, kann es Ärger geben. Um den Innenraum in der Fahrerkabine zu schützen, decken wir alles mit einer Abdeckplane ab. Nun sind wir ready für die Verschiffung.

Den richtigen Weg zum Terminal und zum richtigen «Schuppen» zu finden ist in Hamburg nicht so leicht. Ziemlich angespannt, da das Auto-Navi die Strassen nicht erkennt und das zweite Navi «Steffi» an Orientierungsschwäche leidet, machen wir uns auf den Weg. Tatsächlich finden wir dann die Einfahrt des O’Swaldkai Terminal aber auf Anhieb und wundern uns noch wie einfach das doch war. Durch ein riesen Chaos von Hunderten von LKW’s, Containern und Autos folgen wir dem Plan rein in den Hafen, durch die Schranke und bis zum blauen Bürocontainer. Dort angekommen starren und verwirrte Gesichter an und fragen nach den Frachtpapieren. Welche Frachtpapiere?!?!
Stellt sich heraus, dass die Schranke gar nicht geöffnet sein sollte und wir gerade illegal in den Hafen reingefahren sind. Ups…

Um 10 vor 11 waren wir dann bei der korrekten Anmeldung und wie es sein muss war um 11 auch schon Mittagspause. Naja – dann warten wir halt mal ein bisschen. Nach der Anmeldung und gut einer Stunde Wartezeit durften wir dann endlich wieder rein in den Containerhafen – diesmal mit den richtigen Dokumenten. Steffi wartete mit dem Gepäck am Terminal, denn im Hafen ist pro Fahrzeug eigentlich nur eine Person erlaubt. Die Abgabe ging dann problemlos und sehr schnell. Es wurden Fotos vom Zustand des Fahrzeuges gemacht und dann hiess es schon bye bye Lenny!

Mit dem Tesla (Tatsächlich – in Hamburg gibt’s Tesla-Taxis 😊) fahren wir in die Innenstadt. Hier bleiben wir drei Nächte und geniessen die Tage in Hamburg.

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